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Unternehmenskommunikation wird zur Blackbox

Kommunikation braucht Transparenz - das gilt im Kontext von Unternehmenskommunikation umso mehr. Der Absender muss klar sein, die Botschaft authentisch. Während authentische Botschaften oft eine Herausforderung darstellen, sollte der eindeutige Absender aber eigentlich kein Problem darstellen. Oder?

Der rasante Fortschritt künstlicher Intelligenz stellt genau das mittlerweile in Frage. Ich spreche hier nicht vom Einsatz generativer KI, die den ein oder anderen Text überarbeitet oder ein illustratives Bild erstellt. Es geht hier grundlegend um Kommunikation, die komplett von KI übernommen wird. Darunter fallen Bots, aber natürlich auch komplett KI-generierte Inhalte (AI-Slop). Wenn der Absender und/oder der Inhalt Fake ist, verliert Kommunikation ihren Wert, sie verlässt dann den Raum zwischenmenschlicher Interaktion und sinnvoller politischer Willensbildung. Die Veröffentlichung von Inhalten in unmenschlich hoher Geschwindigkeit, inhaltlich immer orientiert an Themen mit der größten Sprengkraft, gestützt von entsprechenden Algorithmen tun ihr Übriges dazu.

Abgesehen von der immer schnelleren Verbreitung von Fake-News und Hass führt das unweigerlich zur Zerstörung der Kommunikation im Netz, wie wir sie heute (oder noch von früher kennen). Wollen wir das? Und was können wir dagegen tun?

Auch in der Unternehmenskommunikation ist Kommunikation immer eines: menschlich. Und deshalb sollten sich Verantwortliche immer fragen, welchen Wert Kommunikation für sie hat und ob sie diese Aufgabe komplett an eine KI abgeben wollen.

Das ist übrigens kein Argument gegen KI in der UK, sondern ein Plädoyer für verantwortungsbewussten Umgang mit Technologien, zum Selbsterhalt der eigenen Profession.

KI (richtig implementiert) hilft uns in der UK an strategisch wichtigen Stellen:

  • Unterstützung in Krisenszenarien
  • Recherche
  • Themen und kommunikative Leerstellen identifizieren
  • Proofreading, redaktioneller Sparringspartner. Generell Beschleunigung von redaktionellen Abläufen
  • Erstellen von Drafts

Sie hilft uns aber nicht, wenn sie unsere komplette Kommunikation übernimmt. Das Ergebnis mag zwar gut sein, vielleicht sogar kaum unterscheidbar von menschlich erzeugtem Content, aber es ist dennoch nicht “echt”, vor allem wenn es nicht gekennzeichnet wird. Das reduziert Vertrauen in Kommunikation, sie verliert ihren eigentlichen Sinn.

Wenn wir also nicht wollen, dass Kommunikation ihren menschlichen Wert verliert, sollten wir sie nicht den Maschinen überlassen.

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